Förderung

Instandsetzung der historischen Schulglocke, gefördert aus dem Regionalbudget Rheingau/Taunus


Zunächst wurde die Statik des Glockenturmes überprüft, sowie die Betonriegel und Abdeckung auf Risse und kleinere Schäden untersucht, ebenso die Stahlstützen auf Korrosionsschäden. Anschließend wurde der gesamte Glockenturm neu angestrichen und die vorhandene Glocke farblich neu aufbereitet.

Die mechanischen Teile der Glocke, wie Lager, Fettschmierbuchsen, Gestänge und Klöppelbefestigung mit neuem Klöppel wurden erneuert und überholt. Ein elektronisch gesteuertes Läutewerk wurde beschafft und eingebaut.

Die Gussstahlglocke stammt aus dem Jahre 1910 mit der Inschrift B V.G. (Bochumer Verein für Bergbau und Gussstahlfabrikation). Die Glocke war ursprünglich in der alten Ursprungsschule, gegenüber dem ehemaligen Feuerwehrgerätehaus in der Dorfmitte, platziert. Bei dem Umzug in den 1930er Jahren an dem heutigen Standort wurde auch die Schulglocke mit umgezogen. Diese läutete morgens um 11 Uhr den arbeitenden Bauern auf dem Feld die bevorstehende Mittagspause ein. Um 18 Uhr läutete sie dann zum Feierabend und signalisierte den spielenden Kindern, dass es an der Zeit war nach Hause zu gehen. Sie diente als Zeitgeber der damaligen Dorfbevölkerung. Außerdem wurde sie bis Mitte der 1960er Jahre für Beerdigungen genutzt. Früher wurde die Glocke mit einem Handseil bedient und gab der damaligen "Glöcknerin" eine verantwortungsvolle Aufgabe.

Hausen hat selbst keine Kirche und somit hatte das Glockengeläute auch keinen kirchlichen Hintergrund (evtl. Gebetsankündigen usw.).

Das Schallmaß der Glocke beträgt ca. 70dB. Die zulässige Lautstärke einer Glocke am Tage beträgt 80dB, welche mit dieser Glocke nicht erreicht werden kann. Eine Umfrage unter den nächsten Anliegern ergab eine vollkommene Zustimmung und eine breite Resonanz unter den "Häusern".

Die entstandenen Kosten wurden mit einer Förderhöhe von 80% aus dem REGIONALBUDGET 2023 vom Rheingau-Taunus-Kreis bestritten. Gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Hessen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe, Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK). Die restlichen Kosten wurden aus Ortsbeiratsmitteln und Mittel aus dem Gemeindehaushalt gedeckt.

Einen besonderen Dank gilt dem Ingenieurbüro Georg Walter für die kostenlose statische Überprüfung der Glockenunterkonstruktion. Ebenso möchte sich der Ortsbeirat Hausen bei Hans Schön für die Bereitstellung der historischen Unterlagen zur Schule und Glocke, sowie die Vorarbeit aus dem Jahre 2003 bedanken.

Abschließend möchte der Ortsbeirat mit der Instandsetzung der Glocke ein symbolisches Signal setzen und den dörflichen Charakter, den Zusammenhalt und das Zusammensein wieder stärken. Die Glocke soll zusammen mit dem Haus für Vereine (Alte Schule - IKEK Projekt) eine Einheit bilden und dem gemeinsamen Ziel, für ein neues Miteinander, stehen.

Harald Thorn, Ortsvorsteher